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Sommer, wie er sein soll
Ich habe dieses Wochenende meinen frisch gefundenen Nationalpatriotismus zu Hause gelassen und habe - Überraschung! - kein Fußball geguckt. Sondern ein bißchen gearbeitet und gelernt, Zahlen gedreht und gewendet, Probleme nicht gelöst sondern umschifft, und ansonsten den Sommer genossen.
Ich war heute morgen auf dem Markt, wo es viele feine Köstlichkeitn gab, Nudeln und Käse, Marmelade und frisches Brot, bin durch die Stadt gebummelt und habe Schaufenster geguckt. Dann, als alle anderen Fusi gucken waren, haben wir uns auf die Räder geschwungen und sind zum See gefahren.
Der Splitt auf den Wegen knirscht unter den Reifen, die Gabel knarrt gelegentlich, der Sattel tut meinem Hintern weh, die Sonne brennt auf den Rücken, und wenn man unter Bäumen passiert, flirrt das Licht auf den Wegen. Manchmal duftet die Luft nach Heu und gelegentlich auch nach Kamille und erinnert mich an meine nördliche Heimat, an Kindheit, Spaziergänge, Ausritte, Wanderungen und Radtouren querfeldein. Es sind kaum andere Radler, geschweige denn Fußgänger unterwegs. Am See weite grüne Flächen, fast alle unbesetzt. Hier einige ältere Damen in scheußlich gemusterten Badeanzügen, dort zwei Mädels mit Coladose und etwas weiter ein einsamer Nerd in seinem Campingstuhl. Die erste Nische, die wir anpeilen, riecht intensiv nach der Mülltonne um die Ecke, die zweite hat einen versteckten Makel: Pferdebremsen. Das merken wir aber erst, nachdem wir eine halbe Stunde im Wasser geplanscht haben. Ich schwimme Kreise um meinen Helden, der lautstark die Wassertemperaturen beklagt, (22 Grad, allerhöchstens - also ungefähr so wie im Nordmeer vor Finnland), während ich nicht genug mit den Beinen zappeln kann, um die kalten Wasserschichten unter mir aufzuwirbeln, die dann hochtreiben und den Körper streifen. Einmal nehme ich Anlauf,halte die Nase zu, strecke den einen Arm aus und versuche, mit den Füßen den Grund zu berühren, aber ich bin schon zu weit draußen und nach einem Meter wird es wirklich kalt da unten, so daß ich prustend und lachend wieder auftauche.
Seinen Ruf als echter Mann rettet der Begleiter später, als er die Jagd auf Pferdebremsen in Angriff nimmt. Gerne würde ich mich zum Trocknen in der Sonne ausstrecken, die Libellen im Gebüsch an meiner Seite beobachten und mich am blauen Himmel erfreuen, aber dauernd surrt es um meine Nase, krabbelt es an den Beinen. Anfangs verfolgt er das flirrende, schwarze Untier mit den Augen, wie es um mich herumschwirrt, und ich befürchte, mich dem Jäger und Sammler als Köder zur Verfügung stellen zu müssen, aber dann nimmt er doch seinen eigenen Arm als Grundlage, um das Biest zu plätten. Und rächt mich heldenhaft. Bleibt als Genugtuung, daß mein Blut der Bremse Henkersmahlzeit war. Jucken tut es naütrlich trotzdem.
Nebenan spielen zwei Kinder, vermutlich Geschwister, im Wasser, treiben jeder in ihrem eigenen Gummiboot herum, paddeln ein bißchen und sind völlig selbstversunken ins Spiel. Kommentieren imaginäre Wettfahrten und wilde Kämpfe, lachen und freuen sich am Spaß im Wasser. Von wo wir sitzen kann man sie nur hören, nicht sehen, aber ich kann mir vorstellen, wie sie spielen und beneide sie um diese Unbeschwertheit und den Spaß, den sie gemeinsam haben.
Auf dem Rückweg sind wir platt, irgendwann hören wir die Hupen und ahnen: wir sind Halbfinale, aber ganz ehrlich: das Spiel gegen Ghana gestern hat mich mehr interessiert, denen hätte ich nämlich das Halbfinale so richtig gewünscht. Draußen hängt immer noch drückende Hitze, manchmal weht ein Windhauch den Sommerduft durchs Fenster und ich wundere mich: ich hatte in zwei Jahren Abwesenheit fast vergessen, wie schön Sommer in Europa sein kann.
Ich war heute morgen auf dem Markt, wo es viele feine Köstlichkeitn gab, Nudeln und Käse, Marmelade und frisches Brot, bin durch die Stadt gebummelt und habe Schaufenster geguckt. Dann, als alle anderen Fusi gucken waren, haben wir uns auf die Räder geschwungen und sind zum See gefahren.
Der Splitt auf den Wegen knirscht unter den Reifen, die Gabel knarrt gelegentlich, der Sattel tut meinem Hintern weh, die Sonne brennt auf den Rücken, und wenn man unter Bäumen passiert, flirrt das Licht auf den Wegen. Manchmal duftet die Luft nach Heu und gelegentlich auch nach Kamille und erinnert mich an meine nördliche Heimat, an Kindheit, Spaziergänge, Ausritte, Wanderungen und Radtouren querfeldein. Es sind kaum andere Radler, geschweige denn Fußgänger unterwegs. Am See weite grüne Flächen, fast alle unbesetzt. Hier einige ältere Damen in scheußlich gemusterten Badeanzügen, dort zwei Mädels mit Coladose und etwas weiter ein einsamer Nerd in seinem Campingstuhl. Die erste Nische, die wir anpeilen, riecht intensiv nach der Mülltonne um die Ecke, die zweite hat einen versteckten Makel: Pferdebremsen. Das merken wir aber erst, nachdem wir eine halbe Stunde im Wasser geplanscht haben. Ich schwimme Kreise um meinen Helden, der lautstark die Wassertemperaturen beklagt, (22 Grad, allerhöchstens - also ungefähr so wie im Nordmeer vor Finnland), während ich nicht genug mit den Beinen zappeln kann, um die kalten Wasserschichten unter mir aufzuwirbeln, die dann hochtreiben und den Körper streifen. Einmal nehme ich Anlauf,
Seinen Ruf als echter Mann rettet der Begleiter später, als er die Jagd auf Pferdebremsen in Angriff nimmt. Gerne würde ich mich zum Trocknen in der Sonne ausstrecken, die Libellen im Gebüsch an meiner Seite beobachten und mich am blauen Himmel erfreuen, aber dauernd surrt es um meine Nase, krabbelt es an den Beinen. Anfangs verfolgt er das flirrende, schwarze Untier mit den Augen, wie es um mich herumschwirrt, und ich befürchte, mich dem Jäger und Sammler als Köder zur Verfügung stellen zu müssen, aber dann nimmt er doch seinen eigenen Arm als Grundlage, um das Biest zu plätten. Und rächt mich heldenhaft. Bleibt als Genugtuung, daß mein Blut der Bremse Henkersmahlzeit war. Jucken tut es naütrlich trotzdem.
Nebenan spielen zwei Kinder, vermutlich Geschwister, im Wasser, treiben jeder in ihrem eigenen Gummiboot herum, paddeln ein bißchen und sind völlig selbstversunken ins Spiel. Kommentieren imaginäre Wettfahrten und wilde Kämpfe, lachen und freuen sich am Spaß im Wasser. Von wo wir sitzen kann man sie nur hören, nicht sehen, aber ich kann mir vorstellen, wie sie spielen und beneide sie um diese Unbeschwertheit und den Spaß, den sie gemeinsam haben.
Auf dem Rückweg sind wir platt, irgendwann hören wir die Hupen und ahnen: wir sind Halbfinale, aber ganz ehrlich: das Spiel gegen Ghana gestern hat mich mehr interessiert, denen hätte ich nämlich das Halbfinale so richtig gewünscht. Draußen hängt immer noch drückende Hitze, manchmal weht ein Windhauch den Sommerduft durchs Fenster und ich wundere mich: ich hatte in zwei Jahren Abwesenheit fast vergessen, wie schön Sommer in Europa sein kann.
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