Kennen Sie...
... diese Phasen, wo einfach alles schiefgeht? Man bemüht sich ganz besonders, alles gut und richtig zu machen, aber es gelingt einfach nicht. Nicht im Job, nicht unter Freunden, nicht mal in der Küche.

Die Arbeit ist ein Hamsterrad, panisch wie Kaninchen vor Schlange beobachtet man die Mailbox, stets in Erwartung der nächsten Problemnachricht, derer man sich annehmen muß und mit drei verschiedenen Jobs ist die Liste der zu erledigenden Aufgaben eine vielköpfige Hydra. Vor lauter Stress ist man dann eine dieser permanent hektischen, angespannten, latent aggressiven Personen, mit denen verständlicherweise niemand etwas zu tun haben will (ich würde mir selbst gerade auch eher ausweichen), und da kann es nicht überraschen, daß gute Bekannte ihre Zeit lieber anderweitig verbringen wollen - wer will schon mit einem Pulverfass gemütlich Wein trinken? Wer keine Freunde hat, muß sich das Wochenende alleine schön machen, aber sogar da wartet nur Ärger: die hervorragend gelungenen Macarons von vor vier Wochen waren wohl weniger meinen wundersamen Konditorenkünsten geschuldet, als dem Zufall. Zweiter Versuch kläglich mißlungen. Das indische Hühnchen (glücklichmach-Essen) auch.

Das einzig Gute in diesen Tagen ist das scheußliche Wetter, da muß ich wenigstens kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mich in meiner Höhle verkrieche, schnulzige Liebesfilme schaue, zähe, klebrige Macarons vom Backblech kratze und darauf warte, daß bessere Zeiten kommen. So, wie: noch mehr Arbeit (bis Weihnachten), Bälle in Wien (Partner vom letzten Jahr hat bereits abgesagt), Kieferoperation (November). Ich bleibe vielleicht doch noch etwas länger im Bett - so bis März.

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damenwahl, Sonntag, 23. Oktober 2011, 17:30
Versucht, die Winterkleidung rauszuholen und Hausputz zu machen. Überraschung: nachdem ich sämtliche Flusen in meiner Puppenstube aufgewirbelt hatte, stellte sich heraus, daß jemand den Beutel aus dem hausgemeinschaftlichen Staubsauger genommen hat, ohne einen neuen hineinzutun. Dann zwei Stunden mit Swiffer-Tüchern in den Ecken rumgekrochen.

energist, Montag, 24. Oktober 2011, 01:49
Sie Arme. Und dann auch noch ein beutelloser Staubsauger.

Käse und Wein! Und keine Sorge, bis Jänner ist noch hin – das kann doch garnicht sein, daß niemand Sie in die Hofburg begleiten mag. Ein paar Vernünftige Menschen muß es da im tiefen Süden doch auch geben :)

damenwahl, Montag, 24. Oktober 2011, 12:15
Danke, das wollte ich hören. Mehr davon. Bin gerade mitleidsbedürftig.

Käse und Wein könnte ich mal versuchen, im Moment mißlingt sogar das Kochen (Tarte gestern zu wässrig). Bei Käse und Wein kann man ja nicht viel falsch machen, aber vermutlich brächte ich es gerade auch fertig, mir mit einem Korkenzieher schwerste Verletzunge zuzufügen.

ilnonno, Montag, 24. Oktober 2011, 12:28
Obazda wäre eine Idee, dazu genügend Bier aus Bügelflaschen. Einfach und wenig gefährlich in der Zubereitung.

Am nächsten Morgen hat man wenigstens einen klar definierten Grund, warum es einem schlecht geht.

texas-jim, Montag, 24. Oktober 2011, 13:21
Arbeit, die nicht die eigene ist, vom Samstag auf den Sonntag schieben. Am Sonntagabend auf der Autobahn stehenbleiben. Um drei zuhause ankommen. Um sechs wieder zur Arbeit. Dazwischen - raten Sie mal - die nichteigene Arbeit.
Ich denke also, heute kann ich mithalten.

damenwahl, Montag, 24. Oktober 2011, 15:36
Obazda gibt es hier nicht, fürchte ich, und sie unterschätzen meine Unfähigkeit, bezüglich der Bügelflaschen. Wein mit Schraubverschluß scheint mir die sicherste Variante.

texas-jim, deswegen lasse ich mich immer von der Bahn chauffieren. Aber Sie haben mein Mitleid, ich habe zwar kurz geschlafen, aber immerhin.

ilnonno, Dienstag, 25. Oktober 2011, 01:06
Gibt es sicher, heißt aber anders. Gmantschter, Gmandschter oder so ähnlich. Ich dachte allerdings mehr an Selbermachen.

damenwahl, Dienstag, 25. Oktober 2011, 01:18
Muß ich da scharfe Gegenstände benutzen? Dann lieber nicht.

ilnonno, Dienstag, 25. Oktober 2011, 02:29
Gabel?

damenwahl, Dienstag, 25. Oktober 2011, 22:20
Löffel!

texas-jim, Mittwoch, 26. Oktober 2011, 09:43
(Und auch da nur kleine Kaffeelöffel!)

damals, Donnerstag, 27. Oktober 2011, 00:06
... ach, wie ich das verstehe! Schlechtes Wetter ist auch einer meiner besten Tröster. Wenn die Wolken so tief hängen, dass es schon tagsüber vor der Glotze gemütlich wird ...Was wollen Sie mehr?! Hauptsache, Sie kriegen die Arbeit irgendwie ein bisschen zur Seite geschoben - Stress durch Überarbeitung ist der wirkliche Gegner. Regenwetter dagegen kann ein guter Freund sein.

ilnonno, Donnerstag, 27. Oktober 2011, 00:22
"I'm only happy when it rains" hat mal jemand gesungen.

damenwahl, Samstag, 29. Oktober 2011, 17:13
Ich mag auch diese goldenen, bunten Herbsttage, wenn ich gut gelaunt bin. Mit Freunden bummeln, spazieren gehen und Kühe gucken - auch nicht schlecht. Aber zum Verkriechen ist schlechtes Wetter geeigneter.