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Geteilte Persönlichkeit
damenwahl | 08. Februar 11 | Topic 'Liebschaften'
Offiziell habe ich seit letzter Woche einen neuen Job (Teilzeit), aber de facto bin ich in Vollzeit Revolution Watcher. Ich gucke Twitter, AJE, Twitpic, verfolge Freunde auf Facebook. Und wäre gern dabei.
Jetzt, wo den Journalisten der westlichen Qualitätsmedien langweilig wird und sie nach Hause fliegen (keine Zeitung will sich auf Dauer 200 Euro pro Nacht im Nile Hilton leisten, kann man verstehen), noch mehr als letzte Woche. Jeden Morgen öffne ich mit Bangen AJE, und hoffe, dass die Proteste nicht einschlafen. Denn wenn das passiert und es hier niemanden mehr interessiert, dann Gnade den Demonstranten, die in mehr als einer Hinsicht dokumentiert sind (namentlich, bildlich) und einer korrupten, folternden, autokratischen Regierung vollständig ausgeliefert.
Ich wünschte, ich wäre eine richtige Journalistin, dann hätte ich einen Auftrag und sässe schon längst im Flugzeug. Aber leider, leider, ich bin nur eine amateurhafte Bloggerin und so sitze ich hinter meinem Schreibtisch und schiebe Papiere hin und her. Physisch anwesend, aber in Gedanken bei den Demonstranten.
[Rolle vorwärts, Rolle rückwärts: nach einem Wechselbad von Gefühlen und endlosen Gesprächen mit Eltern (Du spinnst!) Freunden (tu's!), noch mehr Freunden (du könntest...) - kann ich nicht. Mein Gefühl sagt mir, daß es Verrückte geben muß, die von solchen Orten berichten und die Ägypter jede Stimme gebrauchen könnten, sogar meine unbedeutende Wenigkeit. Mein Verstand sagt mir, daß meine Berichte auch ein Forum brauchen und die Rückendeckung durch einen Auftrag unerläßlich ist, um solche Risiken mit einem guten Gewissen eingehen zu können. Es mag sich abstrus anhören, aber die Risiken betreffen nicht nur mich, sondern auch meine Familie und schlimmstenfalls die Öffentlichkeit - sollte das AA mich aus mißlichen Situationen heraushauen müssen. Mit einem Auftrag wäre das zu rechtfertigen. Wie die Dinge liegen, wäre ich in der Retrospektive nur eine unbedarfte, leichtsinnige Frauensperson mit Katastrophenambitionen - und das möchte ich nicht sein. ]
Jetzt, wo den Journalisten der westlichen Qualitätsmedien langweilig wird und sie nach Hause fliegen (keine Zeitung will sich auf Dauer 200 Euro pro Nacht im Nile Hilton leisten, kann man verstehen), noch mehr als letzte Woche. Jeden Morgen öffne ich mit Bangen AJE, und hoffe, dass die Proteste nicht einschlafen. Denn wenn das passiert und es hier niemanden mehr interessiert, dann Gnade den Demonstranten, die in mehr als einer Hinsicht dokumentiert sind (namentlich, bildlich) und einer korrupten, folternden, autokratischen Regierung vollständig ausgeliefert.
Ich wünschte, ich wäre eine richtige Journalistin, dann hätte ich einen Auftrag und sässe schon längst im Flugzeug. Aber leider, leider, ich bin nur eine amateurhafte Bloggerin und so sitze ich hinter meinem Schreibtisch und schiebe Papiere hin und her. Physisch anwesend, aber in Gedanken bei den Demonstranten.
[Rolle vorwärts, Rolle rückwärts: nach einem Wechselbad von Gefühlen und endlosen Gesprächen mit Eltern (Du spinnst!) Freunden (tu's!), noch mehr Freunden (du könntest...) - kann ich nicht. Mein Gefühl sagt mir, daß es Verrückte geben muß, die von solchen Orten berichten und die Ägypter jede Stimme gebrauchen könnten, sogar meine unbedeutende Wenigkeit. Mein Verstand sagt mir, daß meine Berichte auch ein Forum brauchen und die Rückendeckung durch einen Auftrag unerläßlich ist, um solche Risiken mit einem guten Gewissen eingehen zu können. Es mag sich abstrus anhören, aber die Risiken betreffen nicht nur mich, sondern auch meine Familie und schlimmstenfalls die Öffentlichkeit - sollte das AA mich aus mißlichen Situationen heraushauen müssen. Mit einem Auftrag wäre das zu rechtfertigen. Wie die Dinge liegen, wäre ich in der Retrospektive nur eine unbedarfte, leichtsinnige Frauensperson mit Katastrophenambitionen - und das möchte ich nicht sein. ]
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