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Ankunft
Wirklich, ich sage es nicht gerne, aber schon die Anreise war dieses Mal ein Kampf. Nachdem auch Visum, Medikamente und Flugbuchung ein Kampf waren. Die S-Bahn zum Flughafen morgens habe ich um eine Minute verpaßt. Mich mit drei Gepäckstücken zum Terminal II durchzukämpfen war auch kein Spaß. Check-in Maschinen funktionierten nicht, jedenfalls nicht für mich. Am Schalter: Schlange. In letzter Minute Geldwechsler gefunden und Dollars zu unverschämten Preisen getauscht. Keine Zeit für Frühstück gefunden. Sicherheitskontrollen blockiert mit Sommerurlaubern (die fünf Mal die Sicherheitsschranken passieren müssen, weil sie Flüssigkeiten, Metallteile und sonstiges Gefahrengut nur häppchenweise preisgeben). In Paris festgestellt: Terminal C für Afrika Flüge reserviert. Umbauarbeiten. Keine Rauchbereiche. Keine Läden. Dafür Kreissäge im Hintergrund und zuwenig Platz für all die Passagiere.
Ich war schon spät dran mit dem Boarding, weil ich lieber noch einige Minuten länger am Fenster stehe und die Glieder strecke. Afrikaner brauchen aber noch länger – planmäßiger Abflug wäre um kurz nach elf gewesen. Um kurz vor zwölf, als ich den ersten Anfall von Platzangst erlebte, spazierten die letzten Gestalten ganz gemütlich zu ihren Plätzen. Ich hatte zu meinem unendlichen Bedauern (und acht Stunden sind lange genug, um sich ausführlich selbst zu bedauern) einen Mittelplatz in der Mittelreihe, neben einem deutlich mobilitätseingeschränkten älteren Herrn, gleich hinter zwei Kindern im Krabbelalter. Vielleicht waren das alles Zufälle, aber mir sind die Unmengen Handgepäck aufgefallen, endlose Diskussionen mit dem Kabinenpersonal über aufstehen dürfen, Tische einklappen, und was man so alles auf Flügen darf und nicht darf. Und das beste kam wie immer zum Schluß: beim Landeanflug wurde nicht nur frühzeitig geklatscht und applaudiert, nein, auch tiriliert, jubiliert und gejohlt. Jawohl.
Rechts und links der Landebahn offene Feuer, ich fühlte mich entsetzlich verloren beim Aussteigen. Stand auf dem Rollfeld, kaum hundert Meter von dem kleinen Flughafengebäude entfernt. Überall Flughafenmenschen in gelben Westen, die untätig rumstanden. Ich bin auf gut Glück den anderen Passagieren gefolgt, einmal quer übers Rollfeld. Vor dem Gebäude eine erste Warteschlange, nichts Böses ahnend reichte ich dem Personal meinen Impfausweis – und wurde prompt aus der Schlange gezogen. Wartete, während sich der Mann mit dem roten Kreuz auf dem Schildchen mit einem anderen Passagier stritt. Fragen zu meinen Impfungen, Erklärungen, Diskussionen. Ich bedauerte, beteuerte meine Unwissenheit – half alles nichts. In einem Büro am Rand setzte mir eine Schwester in raschem Französisch komplexe Dinge auseinander, die ich nicht verstand. Ich sah mich in Gedanken schon wieder direkt auf dem Heimflug, alle Mühen vergebens. Doch nein, ich müsse nur 40 USD bezahlen, dann könne man mir eine Bestätigung ausstellen, daß alles seine Ordnung habe – oder so ähnlich? Wenn die Leute schnell sprechen, verstehe ich sie nicht. Umso besser kann ich dafür die Rolle des naiven Dummchens abgeben, das nix kapiert. Ich erklärte also, meine Kollegen anrufen zu wollen, und bekam sogar von einer der Damen das Handy geliehen für diesen Anruf. Die Kollegin riet mir, die Herrschaften von der Impfkontrolle möglichst noch ein bißchen runterzuhandeln und mir im Übrigen keine Sorgen zu machen. Was ich tat. Und am Ende gar nichts bezahlen mußte, soviel Mitleid hatte man mit meinem verzweifelten Händeringen und Gestammel.
Dann noch mehr Warten, auf die Paßkontrolle. Auf der anderen Seite wurde ich dann endlich vom Fahrer meines Arbeitgebers in Empfang genommen – gut so, alleine wäre ich hoffnungslos überfordert gewesen. Die Koffer werden manuell geliefert und in einer Ecke der Halle abgestellt – vermute ich, dort wuselten Unmengen Menschen wie Ameisen durcheinander, Brüllen, Schreien, Reden, dazwischen Polizei und Flughafenpersonal. Ich konnte nicht genau sehen, was vor sich geht, wurde in einem klimatisierten Warteraum abgestellt, händigte dem Fahrer meine Gepäckzettel aus – und wartete weiter. Mehr als zwei Stunden nach der Ankunft hatte die Warterei ein Ende. Die Fahrt vom Flughafen N’Djili in die Stadt zieht sich über eine Stunde, durch endlose Vororte. Es ist dunkel im Kongo, viel dunkler als ich es jemals erlebt habe. Keine Straßenbeleuchtung, auch Häuser und Läden haben bestenfalls ein kleines Lämpchen. Dafür Öllampen überall, immer wieder mal offene Feuer und viele viele Schlaglöcher. Trotz der fortgeschrittenen Stunde waren überall Menschen unterwegs, saßen in Cafés am Straßenrand, fuhren in blau-gelben Taxibussen, schoben gelegentlich auch blau-gelbe Taxibusse.
Irgendwann sah die Umgebung mehr nach Stadt und Infrastruktur aus, zwar keine Bürgersteige, aber immerhin zwischendurch sogar einige Straßenlaternen und Gebäude, die vertrauter aussehen und weniger wie Baracken. Schneller als erwartet hielt der Fahrer vor einem häßlichen Appartement Haus, lud einen anderen Fahrgast aus, zeigte mir en passant das Gebäude meines Arbeitgebers, und hielt wir vor dem Tor zum Haus meiner Kollegin. Gated Community, Stacheldraht auf er Mauer, ein verschlossenes Tor – und ein schlafender Wächter. Noch mal zehn Minuten warten, rangieren, Hupe und Lichthupe. Innerhalb des Stacheldrahts mehrere kleine Bungalows, Schotter, ein Müllhaufen. Anders als Expat Residenzen in Tunis – ganz anders. Die freundliche Kollegin hatte mein Zimmer nett vorbereitet, zeigte mir ihre Wohnung, erklärte die Funktion der Wassertonne neben der Badewanne (bei Stromausfall auch Wasserausfall). Ein kaltes Bier auf der Terrasse und dann lag ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Bett mit Moskitonetz. Und fühlte mich sehr abenteuerlustig und sehr privilegiert, daß ich soviel erleben darf.
Ich war schon spät dran mit dem Boarding, weil ich lieber noch einige Minuten länger am Fenster stehe und die Glieder strecke. Afrikaner brauchen aber noch länger – planmäßiger Abflug wäre um kurz nach elf gewesen. Um kurz vor zwölf, als ich den ersten Anfall von Platzangst erlebte, spazierten die letzten Gestalten ganz gemütlich zu ihren Plätzen. Ich hatte zu meinem unendlichen Bedauern (und acht Stunden sind lange genug, um sich ausführlich selbst zu bedauern) einen Mittelplatz in der Mittelreihe, neben einem deutlich mobilitätseingeschränkten älteren Herrn, gleich hinter zwei Kindern im Krabbelalter. Vielleicht waren das alles Zufälle, aber mir sind die Unmengen Handgepäck aufgefallen, endlose Diskussionen mit dem Kabinenpersonal über aufstehen dürfen, Tische einklappen, und was man so alles auf Flügen darf und nicht darf. Und das beste kam wie immer zum Schluß: beim Landeanflug wurde nicht nur frühzeitig geklatscht und applaudiert, nein, auch tiriliert, jubiliert und gejohlt. Jawohl.
Rechts und links der Landebahn offene Feuer, ich fühlte mich entsetzlich verloren beim Aussteigen. Stand auf dem Rollfeld, kaum hundert Meter von dem kleinen Flughafengebäude entfernt. Überall Flughafenmenschen in gelben Westen, die untätig rumstanden. Ich bin auf gut Glück den anderen Passagieren gefolgt, einmal quer übers Rollfeld. Vor dem Gebäude eine erste Warteschlange, nichts Böses ahnend reichte ich dem Personal meinen Impfausweis – und wurde prompt aus der Schlange gezogen. Wartete, während sich der Mann mit dem roten Kreuz auf dem Schildchen mit einem anderen Passagier stritt. Fragen zu meinen Impfungen, Erklärungen, Diskussionen. Ich bedauerte, beteuerte meine Unwissenheit – half alles nichts. In einem Büro am Rand setzte mir eine Schwester in raschem Französisch komplexe Dinge auseinander, die ich nicht verstand. Ich sah mich in Gedanken schon wieder direkt auf dem Heimflug, alle Mühen vergebens. Doch nein, ich müsse nur 40 USD bezahlen, dann könne man mir eine Bestätigung ausstellen, daß alles seine Ordnung habe – oder so ähnlich? Wenn die Leute schnell sprechen, verstehe ich sie nicht. Umso besser kann ich dafür die Rolle des naiven Dummchens abgeben, das nix kapiert. Ich erklärte also, meine Kollegen anrufen zu wollen, und bekam sogar von einer der Damen das Handy geliehen für diesen Anruf. Die Kollegin riet mir, die Herrschaften von der Impfkontrolle möglichst noch ein bißchen runterzuhandeln und mir im Übrigen keine Sorgen zu machen. Was ich tat. Und am Ende gar nichts bezahlen mußte, soviel Mitleid hatte man mit meinem verzweifelten Händeringen und Gestammel.
Dann noch mehr Warten, auf die Paßkontrolle. Auf der anderen Seite wurde ich dann endlich vom Fahrer meines Arbeitgebers in Empfang genommen – gut so, alleine wäre ich hoffnungslos überfordert gewesen. Die Koffer werden manuell geliefert und in einer Ecke der Halle abgestellt – vermute ich, dort wuselten Unmengen Menschen wie Ameisen durcheinander, Brüllen, Schreien, Reden, dazwischen Polizei und Flughafenpersonal. Ich konnte nicht genau sehen, was vor sich geht, wurde in einem klimatisierten Warteraum abgestellt, händigte dem Fahrer meine Gepäckzettel aus – und wartete weiter. Mehr als zwei Stunden nach der Ankunft hatte die Warterei ein Ende. Die Fahrt vom Flughafen N’Djili in die Stadt zieht sich über eine Stunde, durch endlose Vororte. Es ist dunkel im Kongo, viel dunkler als ich es jemals erlebt habe. Keine Straßenbeleuchtung, auch Häuser und Läden haben bestenfalls ein kleines Lämpchen. Dafür Öllampen überall, immer wieder mal offene Feuer und viele viele Schlaglöcher. Trotz der fortgeschrittenen Stunde waren überall Menschen unterwegs, saßen in Cafés am Straßenrand, fuhren in blau-gelben Taxibussen, schoben gelegentlich auch blau-gelbe Taxibusse.
Irgendwann sah die Umgebung mehr nach Stadt und Infrastruktur aus, zwar keine Bürgersteige, aber immerhin zwischendurch sogar einige Straßenlaternen und Gebäude, die vertrauter aussehen und weniger wie Baracken. Schneller als erwartet hielt der Fahrer vor einem häßlichen Appartement Haus, lud einen anderen Fahrgast aus, zeigte mir en passant das Gebäude meines Arbeitgebers, und hielt wir vor dem Tor zum Haus meiner Kollegin. Gated Community, Stacheldraht auf er Mauer, ein verschlossenes Tor – und ein schlafender Wächter. Noch mal zehn Minuten warten, rangieren, Hupe und Lichthupe. Innerhalb des Stacheldrahts mehrere kleine Bungalows, Schotter, ein Müllhaufen. Anders als Expat Residenzen in Tunis – ganz anders. Die freundliche Kollegin hatte mein Zimmer nett vorbereitet, zeigte mir ihre Wohnung, erklärte die Funktion der Wassertonne neben der Badewanne (bei Stromausfall auch Wasserausfall). Ein kaltes Bier auf der Terrasse und dann lag ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Bett mit Moskitonetz. Und fühlte mich sehr abenteuerlustig und sehr privilegiert, daß ich soviel erleben darf.
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Angekommen.
Sprachlos und überwältigt.
Aber glücklich - das hier ist genau das, was ich wollte.
Sprachlos und überwältigt.
Aber glücklich - das hier ist genau das, was ich wollte.
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Hühnchen... und andere Dinge
Die vergangenen Tage ging das Wasser hier im Gebäude nicht immer. Sehr unannehmlich, plötzlich festzustellen: spülen und Händewaschen ist gerade nicht. Gar nicht raumschiffmäßig. Bei uns auf der Etage fiel es an drei aufeinanderfolgenden Tagen fast komplett aus. In der Etage darunter nicht ganz so häufig. Heute hingegen ging es wieder, stockend und prustend, aber immerhin – sicherlich mir zu Ehren, anläßlich meines letzten Arbeitstages. Die Kollegen sind schon fast alle im Wochenende, meine Aufgaben schön abgewickelt und ordentlich übergeben. Ich könnte jetzt nach Hause gehen. Andererseits: da warten ein Berg Bügelwäsche und ein ungepackter Koffer, der ganz sicher wie immer zu klein sein wird.
Gestern abend waren der Italiener und ich noch einmal aus. Meine entzückenden Mitbewohnerinnen hatten Gäste zum Abendessen eingeladen und schon am Tag vorher Hühnchen mariniert. Dazu muß man wissen: ich würde mir hier grundsätzlich fünf Minuten länger überlegen, wo genau ich Hühnchen kaufe. Wenn ich außerdem einen Kühlschrank habe, dessen Tür nicht recht schließt, so daß das Eisfach dauernd tropft und Getränke in der Tür eher lauwarm als laukalt sind – würde ich mein Hühnchen dort sicherlich nicht über Nacht marinieren. Oder besser: ich würde dieses Hühnchen nicht mehr mit Appetit essen. Aber gut, das ist Geschmackssache. Jeder nach seiner Fasson, ich habe den Italiener dazu gebracht, mich ins „Boeuf sur le toit“* auszuführen, eine der angesagteren Lokalitäten für die bessere und schönere Gesellschaft (oder was sich dafür hält) von Tunis. La Soukra – hört sich malerischer an, als es ist, stellen Sie sich ein besseres deutsches Industriegebiet vor –, drei Restaurants auf verschiedenen Ebenen, Bar und angeblich auch eine Disco. Wir habe uns im Gartenteil niedergelassen, Musik gab es keine, dafür knackten die Mücken wie winters das Feuer im Kamin, wenn sie in die Leuchtfallen flogen. Die Vorspeise war gut, der Rosé ebenfalls, nachdem ich einige Eiswürfel reingeworfen hatte. Das war auch insofern eine sinnvolle Maßnahme, als der Wein unerwartete vierzehn Umdrehungen hatte. Wir bestellten beide Pasta, ich die "Spaghetti al Principe", mit Hühnchen und Zitrone. Précisamment: ich bestellte „Pasta al Principe“ und wurde gefragt, welche Nudeln ich denn wolle, Spaghetti, Ravioli, Tagliatelle. Tagliatelle, bat ich.
Die Nudeln kamen, sahen gut aus, allerdings: kein Hühnchen in Sicht. Nur reichlich Pilze in Sahnesauce. Nach kurzem abwägen – zusammen speisen oder mein Wunschgericht speisen – sprach ich den Kellner an: wo denn mein Hühnchen sei? Nun, so wurde mir beschieden, ich habe doch die Tagliatelle bestellt, und die kämen immer mit Pilzsauce. Ich habe aber doch ausdrücklich „al principe“ bestellt, nur mit anderen Nudeln statt Spaghetti, wandte ich ein. Half aber nichts. Der Kellner lächelte freundlich und erklärte erneut: Tagliatelle – immer mit Pilzsauce. Weiter diskutieren schien wenig zielführend, also habe ich gegessen, was auf den Tisch kam.
Das Bier hingegen, später, beim Italiener zu Hause, hätte ich besser bleiben lassen. War auch nur ein kurzes: als er zum zweiten Mal auf die großartige Klimaanlage im Schlafzimmer hinwies und selbige vorführen wollte, fing ich ganz schnell an zu gähnen, verwies auf die Arbeit, und bin geflüchtet. Immerhin: als ich heimkam, war Ruhe zu Hause. Die Küche ein Schlachtfeld. Der Balkon geflutet, weil niemand den Eimer fürs Klimaanlagenwasser geleert hatte. Alle im Bett. Immerhin das.
*G**gle Übersetzungsmaschine: „Der Büffel auf dem Dach“. Genau.
Gestern abend waren der Italiener und ich noch einmal aus. Meine entzückenden Mitbewohnerinnen hatten Gäste zum Abendessen eingeladen und schon am Tag vorher Hühnchen mariniert. Dazu muß man wissen: ich würde mir hier grundsätzlich fünf Minuten länger überlegen, wo genau ich Hühnchen kaufe. Wenn ich außerdem einen Kühlschrank habe, dessen Tür nicht recht schließt, so daß das Eisfach dauernd tropft und Getränke in der Tür eher lauwarm als laukalt sind – würde ich mein Hühnchen dort sicherlich nicht über Nacht marinieren. Oder besser: ich würde dieses Hühnchen nicht mehr mit Appetit essen. Aber gut, das ist Geschmackssache. Jeder nach seiner Fasson, ich habe den Italiener dazu gebracht, mich ins „Boeuf sur le toit“* auszuführen, eine der angesagteren Lokalitäten für die bessere und schönere Gesellschaft (oder was sich dafür hält) von Tunis. La Soukra – hört sich malerischer an, als es ist, stellen Sie sich ein besseres deutsches Industriegebiet vor –, drei Restaurants auf verschiedenen Ebenen, Bar und angeblich auch eine Disco. Wir habe uns im Gartenteil niedergelassen, Musik gab es keine, dafür knackten die Mücken wie winters das Feuer im Kamin, wenn sie in die Leuchtfallen flogen. Die Vorspeise war gut, der Rosé ebenfalls, nachdem ich einige Eiswürfel reingeworfen hatte. Das war auch insofern eine sinnvolle Maßnahme, als der Wein unerwartete vierzehn Umdrehungen hatte. Wir bestellten beide Pasta, ich die "Spaghetti al Principe", mit Hühnchen und Zitrone. Précisamment: ich bestellte „Pasta al Principe“ und wurde gefragt, welche Nudeln ich denn wolle, Spaghetti, Ravioli, Tagliatelle. Tagliatelle, bat ich.
Die Nudeln kamen, sahen gut aus, allerdings: kein Hühnchen in Sicht. Nur reichlich Pilze in Sahnesauce. Nach kurzem abwägen – zusammen speisen oder mein Wunschgericht speisen – sprach ich den Kellner an: wo denn mein Hühnchen sei? Nun, so wurde mir beschieden, ich habe doch die Tagliatelle bestellt, und die kämen immer mit Pilzsauce. Ich habe aber doch ausdrücklich „al principe“ bestellt, nur mit anderen Nudeln statt Spaghetti, wandte ich ein. Half aber nichts. Der Kellner lächelte freundlich und erklärte erneut: Tagliatelle – immer mit Pilzsauce. Weiter diskutieren schien wenig zielführend, also habe ich gegessen, was auf den Tisch kam.
Das Bier hingegen, später, beim Italiener zu Hause, hätte ich besser bleiben lassen. War auch nur ein kurzes: als er zum zweiten Mal auf die großartige Klimaanlage im Schlafzimmer hinwies und selbige vorführen wollte, fing ich ganz schnell an zu gähnen, verwies auf die Arbeit, und bin geflüchtet. Immerhin: als ich heimkam, war Ruhe zu Hause. Die Küche ein Schlachtfeld. Der Balkon geflutet, weil niemand den Eimer fürs Klimaanlagenwasser geleert hatte. Alle im Bett. Immerhin das.
*G**gle Übersetzungsmaschine: „Der Büffel auf dem Dach“. Genau.
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