Mr. President und ich...
damenwahl | 08. Februar 09 | Topic 'Washington'
Da bin ich. Wie so oft ein bißchen später als die anderen, aber immerhin. Ich habe letztes Jahr sozusagen einen edukativen Jackpot gewonnen – und werde jetzt dafür bezahlt, daß ich mich weiterbilde. Meine armen Eltern haben vermutlich heimlich gedacht „Muß das denn sein, das Kind war doch schon so lange an diversen Universitäten“, aber was soll ich sagen: es muß!
Ich bin jetzt in Washington und ich mag diese Stadt. Eben saß ich noch kurz auf der Treppe vorm Haus, ein Passant mit Hund kam vorbei und lächelte mich an: „Nice evening, how are you?“. Jahaa, nur die übliche Höflichkeit (und eine ehrliche Antwort ist keineswegs erwünscht, sondern geradezu ein Faux Pas), aber trotzdem - reizend!
Den Rummel um die Inauguration habe ich komplett verpaßt, mitsamt aller damit verbundenen Peinlichkeiten und Heilserlebnisse (er ist aus dem Auto ausgestiegen!... er hat Hände geschüttelt!... wobei die Hände vermutlich vor Kälte längst taubgefroren waren und das kaum zu schätzen wußten). Trotzdem ist Obama immer noch... präsent im Alltagsleben:
Die Souvenir-Läden sind mit seinem Porträt auf Tassen, T-Shirts und anderen Memorabilia überladen.
Auf den Grünstreifen zwischen den Straßen: Schilder mit Obama/Biden Schriftzug.
Auf meinem Papierticket für die U-Bahn: Obamas Gesicht.
Auf den Bussen: Grüße zur Amtseinführung von anderen Regierungschefs.
Beim Erwerb der elektronischen U-Bahn-Chipkarte hatte ich die Wahl zwischen einer 5 US$ Karte mit entsprechendem Aufladungswert, oder aber einer 5 US$ Karte ohne Aufladung – dafür aber mit Obamas Gesicht drauf. Und letzte Woche hatten meine Vermieter kurzzeitig einen Hund von Freunden in Pflege, so ein schmutzig-weißes Fellknäuel, das mit einem roten Mäntelchen bei uns anreiste. Und auf dem roten Mäntelchen? Ein Obama Aufnäher!
In der U-Bahn wirbt Ikea mit großen Plakaten in gelb und blau mit dem Slogan „Embrace Change 09“ – wenn das keine schöne Verbindung von Patriotismus und Kommerz ist, harmonisch vereint auf drei mal fünf Fuß Papier.
Obama und ich haben so einige Gemeinsamkeiten. Wir haben fast gleichzeitig einen neuen Job angefangen und unsere Arbeitsplätze liegen in derselben Straße. Und beide beschäftigen wir uns von Berufs wegen mit der Finanzkrise – irgendwie jedenfalls. Allerdings gibt es auch Unterschiede. Während ich nämlich – typisch Europäer – oft zu Fuß gehe oder bestenfalls U-Bahn fahre, steht Mr. President sein persönlicher Hubschrauber zur Verfügung, den man regelmäßig im Luftraum über dem Weißen Haus und der National Mall beobachten kann. Gleich daneben ist der Reagan Airport und sobald das Wetter sich bessert, werde ich mich mit einem Picknick-Korb irgendwo dort hinsetzen und den lieben langen Tag Flugzeuge anschauen, wie sie unfaßbar nah über den Kuppeln der Denkmäler einfliegen – und meinem Fernweh nachgeben.
Ich bin jetzt in Washington und ich mag diese Stadt. Eben saß ich noch kurz auf der Treppe vorm Haus, ein Passant mit Hund kam vorbei und lächelte mich an: „Nice evening, how are you?“. Jahaa, nur die übliche Höflichkeit (und eine ehrliche Antwort ist keineswegs erwünscht, sondern geradezu ein Faux Pas), aber trotzdem - reizend!
Den Rummel um die Inauguration habe ich komplett verpaßt, mitsamt aller damit verbundenen Peinlichkeiten und Heilserlebnisse (er ist aus dem Auto ausgestiegen!... er hat Hände geschüttelt!... wobei die Hände vermutlich vor Kälte längst taubgefroren waren und das kaum zu schätzen wußten). Trotzdem ist Obama immer noch... präsent im Alltagsleben:
Die Souvenir-Läden sind mit seinem Porträt auf Tassen, T-Shirts und anderen Memorabilia überladen.
Auf den Grünstreifen zwischen den Straßen: Schilder mit Obama/Biden Schriftzug.
Auf meinem Papierticket für die U-Bahn: Obamas Gesicht.
Auf den Bussen: Grüße zur Amtseinführung von anderen Regierungschefs.
Beim Erwerb der elektronischen U-Bahn-Chipkarte hatte ich die Wahl zwischen einer 5 US$ Karte mit entsprechendem Aufladungswert, oder aber einer 5 US$ Karte ohne Aufladung – dafür aber mit Obamas Gesicht drauf. Und letzte Woche hatten meine Vermieter kurzzeitig einen Hund von Freunden in Pflege, so ein schmutzig-weißes Fellknäuel, das mit einem roten Mäntelchen bei uns anreiste. Und auf dem roten Mäntelchen? Ein Obama Aufnäher!
In der U-Bahn wirbt Ikea mit großen Plakaten in gelb und blau mit dem Slogan „Embrace Change 09“ – wenn das keine schöne Verbindung von Patriotismus und Kommerz ist, harmonisch vereint auf drei mal fünf Fuß Papier.
Obama und ich haben so einige Gemeinsamkeiten. Wir haben fast gleichzeitig einen neuen Job angefangen und unsere Arbeitsplätze liegen in derselben Straße. Und beide beschäftigen wir uns von Berufs wegen mit der Finanzkrise – irgendwie jedenfalls. Allerdings gibt es auch Unterschiede. Während ich nämlich – typisch Europäer – oft zu Fuß gehe oder bestenfalls U-Bahn fahre, steht Mr. President sein persönlicher Hubschrauber zur Verfügung, den man regelmäßig im Luftraum über dem Weißen Haus und der National Mall beobachten kann. Gleich daneben ist der Reagan Airport und sobald das Wetter sich bessert, werde ich mich mit einem Picknick-Korb irgendwo dort hinsetzen und den lieben langen Tag Flugzeuge anschauen, wie sie unfaßbar nah über den Kuppeln der Denkmäler einfliegen – und meinem Fernweh nachgeben.
jean stubenzweig,
Freitag, 27. Februar 2009, 06:59
Hier ist ein Teil meiner zuletzt gestellten Frage beantwortet. Ich hätte sie nicht gestellt, wäre dieser Text sichtbar gewesen. Weshalb ist er nicht? Vielleicht sollten Sie das einrichten. Um dumme Fragen wie die meinen zu vermeiden.
damenwahl,
Samstag, 28. Februar 2009, 01:51
Eigentlich hatte ich den Eintrag nie gesperrt, der ist dann zufällig heute wieder aufgetaucht. War vielleicht ein Versehen... ich kämpfe immer noch manchmal mit den Tücken von HTML und Layouts...
jean stubenzweig,
Samstag, 28. Februar 2009, 05:18
Da Sie, wie ich vermute, weiterhin beobachtet sein möchten, rate ich Ihnen, die damenwahl auch öffentlich zu machen, daß man sie also sieht, wenn man sie anklickt, beispielsweise auf meiner Seite oder auch, wenn man Sie auf der der blogger.de-Seite sucht. Aber fragen Sie mich bloß nicht, wie das geht. Ich habe jetzt eine halbe Stunde rumgesucht – und bin nicht fündig geworden, alles ist weg aus der Erinnerung. Fragen Sie doch mal bei hilfe.blogger.de an. Man ist dort sehr hilfsbereit. Dann können Sie auch gleich fragen, wie ein Inhaltsverzeichnis anzulegen ist.
damenwahl,
Samstag, 28. Februar 2009, 06:11
Lieber Jean Stubenzweig, vielen Dank für den Hinweis. Ich habe meine Einträge jetzt alle den topics zugeordnet, sie müßten also nun sichtbar sein. Was die Verlinkung betrifft: ich habe mein Blog bewußt aus Suchmaschinen rausgenommen, weil ich nicht im Cache landen möchte und mich bisher nicht mit meinem Namen verlinkt, wenn ich bei anderen kommentiere aus - sagen wir, Verlegenheit. Das ist hier sind schließlich meine allerersten Gehversuche...
arboretum,
Samstag, 28. Februar 2009, 22:31
Hier stecken Sie also. Ich hatte neulich bedauert, dass es da nix zum Anklicken gab in Ihren Kommentaren, also machen Sie das ruhig mal, dass das geht.