Donnerstag, 26. Februar 2009
Ich wünsche mir Kommentare!
Kann mal bitte jemand einen Kommentar hinterlassen? Ich hätte so gerne, daß da in der Navigation Bar etwas auftaucht. Bittebitte?
Ansonsten muß ich vielleicht mal etwas wirklich Provokatives schreiben, so daß die drei Leser, die sich vielleicht gelegentlich hierher verirren, auf mich losgehen...

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Macro Café-
... so heißt die Kantine bei meinem Arbeitgeber. Tatsächlich bin ich hier auch kulinarisch sozusagen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Neben dem Macro Café (das eine ordinäre Kantine ist) gibt es nämlich noch ein echtes Café, außerdem in zwei benachbarten Gebäuden weitere Kantinen, die ich ebenfalls nutzen kann.

Wenn ich die Preise sehe, denke ich mit Sehnsucht an die Zeiten zurück, wo ich als Praktikantin eine tägliche Kantinengutschrift von 3 Euro zur Verfügung hatte - oder doch zumindest für 3 Euro ein anständiges Essen bekam. Hier ist das völlig hoffnungslos, unter 5 USD ist nichts zu machen. Andererseits ist das Essen qualitativ wirklich gut, durchaus mit den besseren Adressen unter meinen ehemaligen Brötchengebern zu vergleichen. Wobei es noch feine Unterschiede gibt, tendenziell bevorzuge ich die Kantine bei unseren Nachbarn. Dort esse ich am liebsten asiatische Nudeltöpfe von den Ausmaßen eines deutschen Eimers mit viel frischem Gemüse und lecker Thai-Curry. Natürlich gibt es auch Salat-, Obst- und Burgerbars (wir sind schließlich in Amerika!) und etliche andere Gerichte aus verschiedenen Ländern. Auch die Sandwich Bar frequentiere ich regelmäßig, am liebsten klassisch BLT - Bacon, Lettuce, Tomato. Leider nicht so toll wie die Sandwich Bar in der Wiener Kantine während meiner letzten Station. Den freundlichen Philippino, der mir dort das Sandwich meiner Wahl zusammengestellt hat und mich jedes Mal mit einem fröhlichen "have a nice day" an die Kasse verabschiedete, vermisse ich geradezu. Und natürlich auch mein Lieblings-Sandwich, Pinienkern Ciabatta mit Rucola, Schinken, eingelegtem Gemüse und Mozzarella.

Gestern Abend war ich mit Freunden bei Ben's Chili Bowl, das ist ein lokales Must-see seit Obama dort gesichtet wurde - allerdings vor Antritt seiner Präsidentschaft. Ich muß allerdings sagen: Chili auf Pommes ist meine Sache nicht. Chili Dog auch nicht. Zumal ich mittags schon Bison-Chili hatte, das aber auch nicht viel anders als gewöhnliches Chili schmeckte.

Ansonsten gibt es wirklich aus dem Bereich der Gaumenfreuden nicht viel zu berichten, aber wen wundert's? Ich bin schließlich in Amerika.

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Dienstag, 24. Februar 2009
Manche Plagen verfolgen einen...
Heute war ich im Laden bei meinem Handy-Provider, um mein Guthaben neu aufzuladen. Ich mußte einen Moment warten und betrachtete in der Zwischenzeit die verschiedenen Geräte, wie immer verständnislos gegenüber der Tatsache, daß andere Menschen offenbar 500 Euro für ein Stück Vollplastik ausgeben. Und während ich so warte, und warte, und warte... fängt plötzlich eines der Ausstellgeräte an zu klingeln! Blinkt aufgeregt wie ein Weihnachtsbaum, „incoming call“ inklusive Nummernanzeige, in einer Lautstärke, die den gesamten Laden beschallt. Und keinen hat’s gekümmert.

Das wäre dann auch mein Thema für heute: die Freunde von der Firma mit dem großen pinken T. Meine erste Erfahrung liegt ein Weilchen zurück, zu Studienzeiten. Für einen meiner vielen Umzüge hatte ich meinen Telefonanschluß ordnungsgemäß gekündigt – nicht aber, wie ich dann schmerzlich erfahren mußte, meinen ISDN-Anschluß. Drei lange Monate habe ich also brav eine ISDN Grundgebühr gezahlt, die ich gar nicht mehr nutzen konnte (weil verzogen).

Aus Schaden wird man klug, in der Mobiltelefonie bin ich dem Verein ohnehin immer ausgewichen und das mit den Kündigungsfristen hatte ich mir gemerkt, daher kamen wir die nächsten Jahre im Bereich Internet ganz leidlich miteinander aus.

Gleich nach der Ankunft in Washington habe ich natürlich sofort das Projekt Handy+Prepaid Karte in Angriff genommen. Ich habe eine ganz günstiges, aber sehr funktionales Gerät für 20 USD, es kann telefonieren, simsen, wecken und Geldbeträge umrechnen, mehr brauche ich ohnehin nicht. Andere Geräte wären sozusagen hoffnungslos überqualifiziert für meine bescheidenen Ansprüche. Streber der ich bin, mußte ich natürlich erst mal Auskünfte über die verfügbaren Anbieter und Tarife einholen, wobei sich herausstellte, daß die Firma mit dem pinken T finanziell definitiv der Anbieter der Wahl ist – weil günstig. Relativ gesehen. Im Vergleich. Ich habe den Verdacht, daß die SpitzelSpitzenfirma hier im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ihre Verluste aus Österreich und Deutschland kompensieren möchte, telefonieren ist nämlich RICHTIG teuer. Und das geht so: zumindest bei Prepaid Karten zahlt nicht nur der Anrufer, sondern auch der Angerufene. Und zwar in beiden Fällen schöne, einheitliche 25 Cent pro Minute. Macht zusammen 50 Cent pro Minute für den Anbieter. Preise wie in Deutschland vor zehn Jahren, ich habe es kaum glauben wollen.

Nun habe ich den festen Vorsatz, mich nicht mehr über Dinge aufregen zu wollen, die ich nicht ändern kann, es kam aber noch besser und meine Vorsätze wurden auf eine harte Probe gestellt. Ich bin es ja nicht gewöhnt, daß mich sehr viele Leute anrufen und angesichts meines beschränkten Bekanntenkreises hier wäre alles andere auch sehr ungewöhnlich. Erstaunlicherweise klingelt mein Handy aber mindestens zwei Mal täglich, weil ich Anrufe für einen gewissen „Jamal“ (oder Janelle, oder Jamelle oder Gamal?) erhalte. Die Leute sind erstaunlich hartnäckig, oft verstehen sie gar nicht, was ich sagen will. Manche der Anrufe kommen auch von Maschinen („your license plate has expired“?!?), mit denen kann man ohnehin nicht verhandeln.

Beschwerde beim Anbieter hat leider nichts geholfen, man hat mir eine neue Nummer angeboten, aber da habe ich mir gedacht: einen Tod muß man sterben, entweder ich nehme gelegentlich weiter – kostenpflichtige – Anrufe für Jamal entgegen oder ich informiere meinen wachsenden Bekanntenkreis – kostenpflichtig – über meine neue Nummer, und habe mich für ersteres entschieden. Und wer weiß, vielleicht bekomme ich ja irgendwann noch raus, wer Jamal ist. Er könnte der Vater meiner Kinder werden, oder der nächste Präsident der USA oder so...

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Montag, 23. Februar 2009
Langweilig
Eigentlich habe ich gar nichts zu berichten. Ich war diese Woche bei einer Filmführung, im Konzert im Kennedy Center, Cocktails trinken mit Freunden und gleich gehe ich zu Freunden, Oscars gucken. Bin mal gespannt, ob die Vorhersage der LA Times zutreffen wird?
Ansonsten war ich brunchen - das war lecker, aber ich fürchte, die Rühreier waren diese komischen Eier aus der Flasche - typisch "american processed foods". Auf solche Ideen kommen wirklich nur Amerikaner.
Ansonsten verursachen die hohen Lebenshaltungskosten hier mir langsam physische Schmerzen, die Auswirkungen der Finanzkrise ebenfalls sowie die Berichterstattung darüber in den Medien. Da war zum Beispiel ein Artikel in einem deutschen Provinzblatt, das der HRE einen "Umsatz" von 400 Mrd. Euro bescheinigte. Umsatz mit Bilanzsumme verwechselt... finde ich ziemlich peinlich...

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