Beziehungen als Investment
Interessante Neuigkeiten mit aktuellem Bezug zur Wirtschaftskrise und Konsumverhalten hatte heute ein englisches Blatt zu berichten:

“You'd think all you need to find Mr Right is a keen eye and a bit of patience... That certainly helps, but it will also cost you £3,630, take up 11 years of your life and 39 dates.
Researchers found women fork out £1,233 on clothes, make-up and hairdos during their hunt for the perfect partner. And after trying out 15 different men on their 39 dates, they'll be out of pocket to the tune of £2,397.”

Und bitte, wir reden hier von britischen Pfund – auch wenn der Unterschied angesichts der galoppierenden Entwertung nicht mehr gravierend ist. Immerhin haben die Damen jetzt einen guten Grund, zukünftig unbedingt darauf zu bestehen, bei den ersten Dates eingeladen zu werden – schließlich sind wir ja schon in Vorleistung getreten. Jedenfalls darf man hoffen, daß dieser mutige Aufruf zum Konsum der leidenden Insel-Wirtschaft etwas helfen wird, gerade im gebeutelten London.
Andererseits: 39 Treffen mit 15 Männern macht statistisch 2,6 Treffen pro Frosch. Heißt also, jedes dritte Date wird auf der Hälfte abgebrochen? Und wäre es nicht intuitiv nachvollziehbar, daß dem glücklichen Prinzen mehr als nur drei Dates zuteil werden? Aber woher weiß man, wann ein Frosch sich zum Prinzen wandelt?

Überhaupt finde ich es sonderbar, Beziehungen mit den Mitteln der Investitionsrechnung anzugehen. Andererseits bin ich da vielleicht eine Minderheit, jedenfalls gemessen am folgenden Post, der schon etwas älter, aber aufgrund der geänderten Marktsituation wieder brandaktuell ist. Eine junge Dame war bei craigslist auf der Suche nach einem Ehemann mit - uh, ausgeprägten Versorgerqualitäten, und wurde von einem der potentiell anvisierten Investmentbanker folgendermaßen bewertet:

“So, in economic terms you are a depreciating asset and I am an earning asset. Not only are you a depreciating asset, your depreciation accelerates! Let me explain, you're 25 now and will likely stay pretty hot for the next 5 years, but less so each year. Then the fade begins in earnest. So in Wall Street terms, we would call you a trading position, not a buy and hold.”

Die Zeiten ändern sich, und die Aussage, es handele sich bei Investmentbankern (wie dem eben zitierten Exemplar) wohl doch eher um inflation-indexed junk bonds - könnte angesichts der aktuellen Verwerfungen im Markt durchaus eine korrekte Bewertung des Assets sein - finanziell zumindest.

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