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Spocht
Nur weil ich am Samstag unverschämte, ruinöse, nachgerade sittenwidrige 230 Dollar (ja, Sie lesen richtig, zweihundertdreißig amerikanische Dollar) für eine einmonatige Mitgliedschaft im Cercle Elais bezahlt habe und nun bis zum 8. September das Schwimmbecken nutzen kann, wäre ich heute morgen vielleicht nicht aufgestanden. Soviel Geld ist natürlich ein guter Grund, jetzt auch die Möglichkeit zu nutzen, aber nach mehrmonatiger Sportpause mangels Gelegenheit fällt mir das Aufstehen zugegebenermaßen schwer. Andererseits kommt in vier Wochen hoffentlich der schöne Franzose wieder – und das hat mich dann tatsächlich hochgebracht. Auf dem Weg runter um die Ecke folgen mir sämtliche Blicke auf der Straße, ich bin stets die einzige Weiße die hier zu Fuß geht und seien es nur die hundert Meter um die Ecke. Am Hintereingang kommen mir zwei dicke Jeeps mit UN-Personal in Tarnfleck entgegen, Laissez-Passer ins Fenster geklebt. Das Becken ist völlig leer und das Wasser wäre unberührt, ohne die beiden sprudelnden Fontänen am anderen Ende. Von der Terrasse aus gesehen glitzert es verführerisch, wenn ich am Rand stehe reizt es mich immer noch, danach ist es nur noch kalt - und später langweilig. Da ich morgens um sechs stets völlig alleine bin, kann ich in Ruhe üben, nicht länger wie ein alterndes Mädchen über die Leiter hineinzusteigen, sondern beim Köpper bella figura zu machen.
Zum duschen gehe ich inzwischen lieber nach Hause, das Rinnsal aus dem Duschkopf im Schwimmbad ist so dünn und kläglich, daß nicht einmal ich – und ich habe bedauerlicherweise nicht die füllige Pracht meiner Großmutter geerbt – meine Haare hier vernünftig waschen kann, ein bißchen Schmier bleibt immer zurück. Kalt, versteht sich. In den letzten zwanzig Tagen gab es genau einmal warmes Wasser. Jetzt bin ich für den Rest des Tages fertig mit der Welt – an morgendlichen Sport muß ich mich erst wieder gewöhnen. Immerhin weiß ich, wofür ich mich mühe.
Zum duschen gehe ich inzwischen lieber nach Hause, das Rinnsal aus dem Duschkopf im Schwimmbad ist so dünn und kläglich, daß nicht einmal ich – und ich habe bedauerlicherweise nicht die füllige Pracht meiner Großmutter geerbt – meine Haare hier vernünftig waschen kann, ein bißchen Schmier bleibt immer zurück. Kalt, versteht sich. In den letzten zwanzig Tagen gab es genau einmal warmes Wasser. Jetzt bin ich für den Rest des Tages fertig mit der Welt – an morgendlichen Sport muß ich mich erst wieder gewöhnen. Immerhin weiß ich, wofür ich mich mühe.
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