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Neue Kleider
Ich trinke Bailey's, die Mücken trinken mich, aber was tut man nicht alles, wenn der Chef Wünsche hat.
Plan A war, den Arbeitstag um acht Uhr zu beenden und mit einem riesigen, sündhaft teuren, aber überaus europäischen, unkongolesischen Brett Sushi und einem Film im Bett zu verschwinden, und mein Heimweh zu pflegen. Ja, wir haben jetzt Sushi in Kinshasa und jeden Mittag stehe ich verlangend vor dem Regal, aber ich sehe nicht ein, 25 Dollar hastig in der Mittagspause vor dem Rechner zu verzehren und denke: heute Abend. Abends ist dann leider alles Sushi ausverkauft und ohnehin bekomme ich gegen sechs Uhr eine Mail "Please call me asap" von meinem Chef und damit ist der gemütliche Abend ohnehin Vergangenheit, ohne jemals Realität gewesen zu sein.
Immerhin habe ich mir heute zwei Stunden Zeit genommen, mit einer Freundin Schneiderin C. zu konsultieren. Wie bereits berichtet, gibt es hier nichts zu kaufen, kein Z*r*, keine Schweden, keine Läden mit CC Logo. Es gibt aber Tuchverkäufer (Direktimport aus China) und Schneiderinnen.
Mein erster Versuch beim vorigen Aufenthalt war ein mäßiger Erfolg: das Hemdblusenkleid sitzt so weit, daß ich noch viele Kilometer schwimmen müßte, um die Schulterweite eines Ringers zu erreichen, der Rock war dafür reichlich knapp bemessen. Handwerklich allerdings gab es nichts zu beanstanden, der Rock ist nämlich noch nicht geplatzt an den Nähten. Noch mehr beeindruckte mich allerdings, daß ich bei Abholung des Kleides das Geld nicht passend hatte und Schneiderin C. beim Abholen des Rockes einige Tage später freiwillig Rückgeld anbot - ein seltener Lichtblick. Jetzt also der zweite Versuch - diesmal den gewünschten Schnitt fotografiert und wenn alles gut geht, habe ich demnächst drei maßgeschneiderte Kleider. Wenn alles schief geht, habe ich 50 USD in den Sand gesetzt und tätige Entwicklungshilfe geleistet.
In der Zwischenzeit male ich mir aus, wie ich in Kürze auf durch und durch europäischen Parties stehe und der Prinzessin neue Kleider ausführe, keine Eiswürfel in den Wein tun muß und abends nach Hause laufen kann.
Plan A war, den Arbeitstag um acht Uhr zu beenden und mit einem riesigen, sündhaft teuren, aber überaus europäischen, unkongolesischen Brett Sushi und einem Film im Bett zu verschwinden, und mein Heimweh zu pflegen. Ja, wir haben jetzt Sushi in Kinshasa und jeden Mittag stehe ich verlangend vor dem Regal, aber ich sehe nicht ein, 25 Dollar hastig in der Mittagspause vor dem Rechner zu verzehren und denke: heute Abend. Abends ist dann leider alles Sushi ausverkauft und ohnehin bekomme ich gegen sechs Uhr eine Mail "Please call me asap" von meinem Chef und damit ist der gemütliche Abend ohnehin Vergangenheit, ohne jemals Realität gewesen zu sein.
Immerhin habe ich mir heute zwei Stunden Zeit genommen, mit einer Freundin Schneiderin C. zu konsultieren. Wie bereits berichtet, gibt es hier nichts zu kaufen, kein Z*r*, keine Schweden, keine Läden mit CC Logo. Es gibt aber Tuchverkäufer (Direktimport aus China) und Schneiderinnen.
Mein erster Versuch beim vorigen Aufenthalt war ein mäßiger Erfolg: das Hemdblusenkleid sitzt so weit, daß ich noch viele Kilometer schwimmen müßte, um die Schulterweite eines Ringers zu erreichen, der Rock war dafür reichlich knapp bemessen. Handwerklich allerdings gab es nichts zu beanstanden, der Rock ist nämlich noch nicht geplatzt an den Nähten. Noch mehr beeindruckte mich allerdings, daß ich bei Abholung des Kleides das Geld nicht passend hatte und Schneiderin C. beim Abholen des Rockes einige Tage später freiwillig Rückgeld anbot - ein seltener Lichtblick. Jetzt also der zweite Versuch - diesmal den gewünschten Schnitt fotografiert und wenn alles gut geht, habe ich demnächst drei maßgeschneiderte Kleider. Wenn alles schief geht, habe ich 50 USD in den Sand gesetzt und tätige Entwicklungshilfe geleistet.
In der Zwischenzeit male ich mir aus, wie ich in Kürze auf durch und durch europäischen Parties stehe und der Prinzessin neue Kleider ausführe, keine Eiswürfel in den Wein tun muß und abends nach Hause laufen kann.
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