Urlaub
Zwei wunderbare Stunden am Strand von Ipanema waren leider viel zu schnell vorbei und der Heimflug – jetzt endgültig – liegt vor mir. Rio de Janeiro ist tatsächlich eine sehr schöne Stadt – die Lage zwischen Bergen und Meer ist einfach traumhaft schön. Die Stadtviertel sind so unterschiedlich! Auf der Promenade am Binnensee könnte man meinen, an der Alster spazieren zu gehen, wenn die Palmen nicht wären. Im Künstlerviertel Santa Teresa fühlt man sich an mediterrane Dörfer erinnert und der Strand ist einfach der Strand – endlos lang, feiner Sand und im Hintergrund die Berge. In manchen Bars und Restaurants möchte man kaum glauben, in einem Schwellenland mit der größten Einkommensungleichheit Lateinamerikas zu sein. Der internationale Flughafen ist allerdings mehr als kläglich und erinnert einen wieder an die Realität: Personal, das fast nie Englisch spricht und häufig auch kein Spanisch versteht, unbequeme Stühle und das Angebot an Läden und Cafés hat den Freizeitwert einer Tablette Valium. Die Läden sind so überschaubar, daß ich das hier aufzählen kann: zwei Kioske mit Schokolade, Snacks und Nescafé, ein Juwelier, zwei Tabakläden, ein Andenkenladen, ein Duty Free Shop und ein Bistro, in dem es entsetzlich nach Rasierwasser riecht und wo ausschließlich Soft Drinks und Alkoholika zu haben sind. Da ich auf dem Hinflug gelernt habe, daß das Abendessen bei Iberia in etwa die geschmackliche Qualität (und Konsistenz) von Dosen-Hundefutter hat, wollte ich mir eigentlich vorher noch eine anständige Mahlzeit leisten – es war allerdings nicht damit zu rechnen, daß die Auswahl im Abflugbereich des internationalen Terminals so weit hinter derjenigen im nationalen Ankunftsterminal zurückbleiben würde (bei der Ankunft gesehen, daß da reichlich schöne Cafés sind). Pech gehabt. Im übrigen scheint der Flug vollständig ausgebucht zu sein, die Chancen für einen unangenehmen oder gar ekligen Sitznachbarn stehen gut und ich habe morgen endlose sechs Stunden Aufenthalt in Madrid.

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jean stubenzweig, Freitag, 15. Mai 2009, 01:26
Einigermaßen überstanden, den Flug und das Warten? Wahrscheinlich hatten Sie einen sehr angenehmen Herrn neben sich sitzen und haben das anregende Gespräch in einem Restaurant des Madrider Flughafens fortgesetzt.

Andererseits – ob Sie dann dazu gekommen wären, nach Deutschland zu funken?

damenwahl, Freitag, 15. Mai 2009, 13:17
Ha! Netter junger Herr wäre schön gewesen... der junge Mann war zwar optisch durchaus ansprechend (ein "Schnitzel", wie eine Freundin sagen würde), hat aber in zwölf Stunden kein einziges Wort von sich gegeben. Das war gut so, denn er hatte Mundgeruch und bei jedem Seufzer wehte ein Duftwölkchen zu mir herüber. Brrrr. Und die Wartezeit in Madrid war ein Alptraum, durch und durch.