Samstag, 23. Mai 2009
Sommerfrische
Meine lieben Eltern tun immer so, als seien Ihre drei Damen zu Hause in einer endlosen Sommerfrische, aber das stimmt einfach nicht. Um acht Uhr aufgestanden, gefrühstückt, mit Papa Leihwagen abgeholt, Kisten in die neue elterliche Wohnung transportiert und dort im Keller verstaut, e-Mails beantwortet, mit Mama über ihre Bewerbungen diskutiert, mit Papa seinen Schreibtisch aufgeräumt und vermessen, mit Mama noch einmal an Bewerbungen gearbeitet, Einkäuft in den Keller geschleppt, Zimmer für anreisende Schwester aufgeräumt nach ausführlicher Telefonberatung betreffs post-examinöser Depression, eigenes Zimmer aufgeräumt, Lebensmittel fürs Wochenende eingekauft.

Gerade dachte ich, nun endlich noch eine Stunde Klavier üben zu können, da ruft die piepsende Waschmaschine nach mir wie der Backofen im Märchen von Frau Holle. Und zehn Takte später stand auch schon die Schwester mit dem vierbeinigen Patenkind vor der Tür, die für sich genommen schon eine Vollzeit-Beschäftigung im Schichtbetrieb bedeuten.

Sommerfrische ist anders... aber bald werde ich ja dort arbeiten, wo andere Urlaub machen. Brauche nur noch einen Flug für nächste Woche, Hotelzimmer für die ersten Nächte, Wohnung bis September und gepackte Koffer.

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