Ihre Meinung, bitte
Ich muß Sie, liebe Leser, mal was fragen. Eine Herzensangelegenheit. Da ist dieser nette nicht mehr ganz junge Mann, der mir wirklich gut gefällt. Er hat im Moment Besuch aus der Heimat, den er abseits der langen Arbeitszeiten so gut wie möglich zu unterhalten versucht, vor allem in Form ausgiebiger Abendessen in den besseren Restaurants der Stadt – mehrfach in meiner Gesellschaft. Ich war bis gestern Abend durchaus optimistisch, daß die Etwas-Mehr-Als-Sympathie auf Gegenseitigkeit beruhe, nicht nur aufgrund längerer Blicke oder flüchtig-beiläufiger Berührungen, die ich mir ja in meiner mädchenhaften Phantasie auch zusammengesponnen haben könnte.
Nein, immer wenn wir zu Tisch sitzen, nebeneinander, wenn es sich ergibt (und es ergibt sich, dafür sorge ich) berühren sich irgendwann unsere Knie. Und keiner von uns beiden macht einen Rückzieher oder setzt sich wieder aufrechter hin eher das Gegenteil.
Als nun für Freitag Abend eine Einladung zum kochen in seiner Küche ausgesprochen wurde, war ich voller Vorfreude, habe ausgiebig über in Frage kommende Rezepte mit Freundinnen beraten und in Gedanken schon die Sonntagsgarderobe ausgewählt. Bis zu folgenden Gespräch gestern:
Er: Ja, also, wie stellst Du Dir das denn vor, morgen Abend?
-Weiß ich nicht?
-Wen hast Du denn so eingeladen?
-Niemanden?! Das ist Dein Haus, da kann ich doch nicht einfach Leute einladen.
-Ach so, ja ich dachte... also, möchtest Du denn jemanden einladen?
-Ich bin ja noch nicht lange hier – aber ich kann natürlich meine Telefonnummernsammlung tunesischer Jünglinge nutzen.
Hier haben wir das Telefonat vertragt, uns zum Abendessen verabredet mit seiner deutschen Besucherin und dort dann irgendwann fortgeführt (Knie an Knie, wie es sich ergab). Es war also reichlich Zeit, über unsere unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich der Größe der Abendgesellschaft zu reflektieren... aber nein:
Er: Wegen morgen Abend: würde Dir eigentlich auch Samstag passen? Dann könnte ich nämlich noch einige Freunde einladen, das habe ich noch gar nicht gemacht.
-Natürlich paßt mir auch Samstag, ich bin ganz flexibel.
-Morgen kommt nämlich auch Fußball. Hast Du mal überlegt, wen Du noch einladen möchtest?
-Wie schon gesagt, ich kann doch nicht einfach über Dein Haus verfügen.... aber ich kann L. fragen, das ist der einzige, den ich kenne....
-Prima, mach das doch, B. (sein Untermieter) ist bestimmt auch da...
-Gut, dann frage ich L., DER freut sich jedenfalls bestimmt.
Und jetzt frage ich Sie: Warum verhält derHolzkopf Mann sich so? Er ist an vierzig näher als an dreißig. Er ist weit gereist, studiert, klug, und ungemein vielseitig interessiert. Keine offensichtlichen soziopathischen Tendenzen. Keine offensichtlichen Gründe, sich so ausgesprochen sonderbar zu verhalten. Die einzige Erklärung, die mir einfällt ist möglicherweise Angst vor der Tratschigkeit seines Untermieters – immerhin sind wir alle beim selben Arbeitgeber beschäftigt. Dann gäbe es aber doch wahrlich noch andere Möglichkeiten ein Treffen entre deux zu arrangieren. Ich wüßte also gerne: fallen Ihnen noch Gründe ein, warum man bei offensichtlichem gegenseitigen Interesse par tout eine ganze Kompanie als Abendgesellschaft einladen möchte? Handlungsanweisungen werden ebenfalls gerne entgegen genommen, ich bin nämlich ratlos. Sehe aber keinesfalls ein, mich noch weiter aus dem Fenster zu lehnen als ich es bisher getan habe - das hier ist schließlich Damenwahl nicht Emanzenwahl.
Nein, immer wenn wir zu Tisch sitzen, nebeneinander, wenn es sich ergibt (und es ergibt sich, dafür sorge ich) berühren sich irgendwann unsere Knie. Und keiner von uns beiden macht einen Rückzieher oder setzt sich wieder aufrechter hin
Als nun für Freitag Abend eine Einladung zum kochen in seiner Küche ausgesprochen wurde, war ich voller Vorfreude, habe ausgiebig über in Frage kommende Rezepte mit Freundinnen beraten und in Gedanken schon die Sonntagsgarderobe ausgewählt. Bis zu folgenden Gespräch gestern:
Er: Ja, also, wie stellst Du Dir das denn vor, morgen Abend?
-Weiß ich nicht?
-Wen hast Du denn so eingeladen?
-Niemanden?! Das ist Dein Haus, da kann ich doch nicht einfach Leute einladen.
-Ach so, ja ich dachte... also, möchtest Du denn jemanden einladen?
-Ich bin ja noch nicht lange hier – aber ich kann natürlich meine Telefonnummernsammlung tunesischer Jünglinge nutzen.
Hier haben wir das Telefonat vertragt, uns zum Abendessen verabredet mit seiner deutschen Besucherin und dort dann irgendwann fortgeführt (Knie an Knie, wie es sich ergab). Es war also reichlich Zeit, über unsere unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich der Größe der Abendgesellschaft zu reflektieren... aber nein:
Er: Wegen morgen Abend: würde Dir eigentlich auch Samstag passen? Dann könnte ich nämlich noch einige Freunde einladen, das habe ich noch gar nicht gemacht.
-Natürlich paßt mir auch Samstag, ich bin ganz flexibel.
-Morgen kommt nämlich auch Fußball. Hast Du mal überlegt, wen Du noch einladen möchtest?
-Wie schon gesagt, ich kann doch nicht einfach über Dein Haus verfügen.... aber ich kann L. fragen, das ist der einzige, den ich kenne....
-Prima, mach das doch, B. (sein Untermieter) ist bestimmt auch da...
-Gut, dann frage ich L., DER freut sich jedenfalls bestimmt.
Und jetzt frage ich Sie: Warum verhält der
jean stubenzweig,
Freitag, 26. Juni 2009, 14:23
Na, ich weiß nicht ...
Der Nachbar. Und dann auch noch Fußball! Sind die Kandidaten denn wirklich so rar?
Aber ich verstehe davon auch nichts. Dafür sind eher die Frauen zuständig. Gespannt harre ich deren Ratschläge.
Der Nachbar. Und dann auch noch Fußball! Sind die Kandidaten denn wirklich so rar?
Aber ich verstehe davon auch nichts. Dafür sind eher die Frauen zuständig. Gespannt harre ich deren Ratschläge.
damenwahl,
Freitag, 26. Juni 2009, 14:50
Dabei ist er eigentlich gar kein Fußball-Typ - war mein Eindruck.
Ich wiederum hatte eigentlich gehofft, daß vielleicht einer der Herren mit erleuchtenden Einsichten in das männliche Gemüt mir ein Lichtlein anzünden kann.
Ich wiederum hatte eigentlich gehofft, daß vielleicht einer der Herren mit erleuchtenden Einsichten in das männliche Gemüt mir ein Lichtlein anzünden kann.
sunny5,
Freitag, 26. Juni 2009, 14:30
Ich tippe mal auf die zwei niedlichen Geschwister Feigheit und Unsicherheit. Vielleicht wollte er ja doch eine klare Ansage von dir. Also auf die Frage wen hast du noch eingeladen, wollte er vielleicht hören: Ach ich dachte wir beide allein ... u.s.w.. Wäre meine erste grobe Ferneinschätzung. Zumindest mag er dich offensichtlich. Vielleicht will er alles auch langsamer angehen. Abwarten? Wenn es denn kein Direktangriff sein soll ... ;)
damenwahl,
Freitag, 26. Juni 2009, 14:49
Er macht eigentlich nicht den Eindruck ausgeprägter Unsicherheit. Langsam angehen halte ich zwar prinzipiell für einen charmanten Ansatz (Vorfreude und so), aber angesichts meiner Reisepläne (von denen er noch nix weiss) ist das äußerst unpraktisch.
mark793,
Freitag, 26. Juni 2009, 15:00
Denke aber schon, dass da Unsicherheit mit im Spiel ist - vielleicht auch in der Frage, was will der da eigentlich, hat er bereits Aktien drin oder nicht, das wird er zum gegenwärtigen Zeitpunkt vermutlich selber nicht so wissen. Und da kann man so ein unverbindlicheres Ding wie eine Abendgesellschaft ja mal zwischenschieben.
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber bei einigermaßen klarer Interessenslage wäre dieser Fußballguck- und Kochabend nicht unbedingt die Maßnahme meiner ersten Wahl... ;-)
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber bei einigermaßen klarer Interessenslage wäre dieser Fußballguck- und Kochabend nicht unbedingt die Maßnahme meiner ersten Wahl... ;-)
damenwahl,
Freitag, 26. Juni 2009, 18:16
Neues von der Front: es wird nun morgen doch nur für zwei gekocht. Diese Bloggerin hier ist erfreut über den plötzlichen Sinneswandel - aber verstehen kann ich's immer noch nicht.