Routine
Jiha! Ich komme mit 20 kg Koffer für vier Monate aus und bin ein Held, alles paßt rein. Mein Gepäck (Koffer - nicht in Überseegröße, wie ich betonen möchte, plus Handtasche im Reisetaschenformat) und ich sind inzwischen ein eingespieltes Gespann und es kommt mir vor, als hätte ich im vergangenen Jahr geradezu Routine im Koffer packen bekommen.
Kleine Gelfiebertierchen zirkulieren in meinem linken Arm – zartfühlend vom Tropendoktor injiziert – und im rechten tummeln sich Typhus- und Meningitisviecher. Selbige wurden von meinem Herrn Papa gespritzt mit der Verve eines professionellen Dart-Spielers beim finalen Wurf. Im Koffer außerdem zum ersten Mal was man eine Reiseapotheke nennt, inklusive kostspieliger Malaria Standby Therapie. Ich schwöre: wenn ich heute 250 Euro heute umsonst ausgegeben habe und sich keine Gelegenheit für Subsahara Afrika ergibt, beiße ich vor Wut in meine Tastatur! Bis dahin scheint es, als bekäme ich einen ersten Vorgeschmack auf Arbeit in afrikanischen Ländern: Arbeitsvertrag? Fehlanzeige. Hilfe bei der Wohnungssuche? Angekündigt, nicht umgesetzt. Arbeitsplatz? Ich soll bitte meinen Laptop mitbringen. Wo melde ich mich Montag morgen? Weiß ich noch nicht. Aber: das alles habe ich ja so gewollt!

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