Donnerstag, 2. April 2009
Notwendigkeit
Es gibt genau zwei Dinge, die in Washington deutlich günstiger sind als daheim: Taxi fahren und "shoppen". Schuhe, Handtaschen, Jeans… was könnte ich für einen Spass haben, wenn nicht leider jeglicher Luxus aufgrund akuter Budgetprobleme im Moment verboten wäre. Bücher hingegen, Bücher sind kein Luxus, sondern Lebensnotwendigkeit. Zur Illustration: ich bin mit zwei Büchern - akute Platzprobleme im Koffer - eingereist, besitze jetzt schon vier weitere und habe arge Zweifel, dass das in den kommenden vier Wochen nicht noch mehr werden wird. Eines davon war ein echter Glücksgriff, und um den geht es mir hier: ich wollte eigentlich Updike kaufen, aber den gab es leider in dem hässlichen Laden mit dem Ambiente einer Legebatterie-Fabrik nicht mehr (die Bücher sind hier weitenteils sogar gleich gross, absolut scheusslich). Ich vermisse meine Frankfurter Antiquariate. Während also mein hungriger Blick die Regale rechts und links von Updike absuchte fand ich dies: Barry Unsworth, Sacred Hunger. Die Sprache ist so wunderbar, dass ich tatsächlich mit laufendem Laptop lese, um einzelne Vokabeln nachzuschlagen - seit sehr langer Zeit zum ersten Mal wieder. Und manchmal innehalte, um einzelne Sätze zu wiederholen, weil sie so schön und bildhaft sind. Bin begeistert.

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Sieben Leben...
1. Im ersten wäre ich nicht hoffnungslos kurzsichtig und Pilotin, für Transatlantik Flüge, versteht sich.
2. Dann würde ich mit zwanzig erben oder reich heiraten und könnte ein ganzes Leben lang sorglos Philosphie, Geschichte, Literaturwissenschaften und sonderbare Exotenfächer studieren.
3. Im dritten bekäme ich einen blauen Reisepaß und würde auf der ganzen Welt leben und mich überall unter Freunden fühlen.
4. Würde ich Förster und dem Waldsterben Einhalt gebieten – zumindest auf ein paar Hektar.
5. Im fünften wäre ich Ärztin und riskierte Kopf und Kragen in den Krisengebieten dieser Welt .
6. In einem wäre ich Dirigentin und könnte Orgel, Oboe und Cello spielen.
7. Im siebten wäre ich ein Mann – nur mal um zu wissen, wie das ist, und alle die Dinge tun zu können, die mir immer verwehrt waren.

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