Montag, 27. April 2009
Ein Klotz weniger am Bein
Ich weiss nicht, soll ich mich freuen oder ärgern? Der GRE liegt hinter mir, immerhin etwas. Heute morgen um halb neun trat ich im Testcenter an zusammen mit etlichen anderen Kandidaten für diverse Tests. Identifizierung mit Reisepass, Papierkram unterschreiben, Regeln lesen und zustimmen, Habseligkeiten im Schliessfach einschliessen. Alles hochoffiziell und pedantisch, dann wird noch ein Foto gemacht, man erhält einige Bögen Schmierpapier und Bleistifte und nimmt seinen Platz im Prüfungsraum ein, zwischen den anderen armen Schweinchen an ihren Rechnern. Nach zwei Stunden Aufsatzschreiben bekommt man zehn Minuten Pause, dann noch mal zwei Stunden, inklusive eines Testteils, in dem der Veranstalter neue Methoden ausprobiert (da habe ich zugegebenermassen geschlampert, weil ich fertig werden wollte). Nach vier Stunden blinkt dann das Ergebnis auf dem Bildschirm für die beiden Multiple Choice Teile. Ich muss zugeben, ich war so auf den Matheteil konzentriert, dass ich den Englisch-Score gar nicht zur Kenntnis genommen habe, macht aber nix, ist eh irrelevant für mein Unterfangen. Und in drei Wochen bekomme ich das Ergebnis per Post offiziell bestätigt, inklusive der gleichermassen irrelevanten Aufsatzscores, die irgendwelche Teaching Assistants an irgendwelchen Provinzunis benoten werden.
Da habe ich es also geschafft, meinen Quant Score deutlich zu verbessern (und einen Rumpelstilzchen Tanz im Testcenter aufgeführt), nur um dann festzustellen, dass leider alle anderen Testteilnehmer auch besser geworden sind und ich mich relativ gesehen nur minimal verbessert habe. Das ist doch wirklich ungerecht, ganz umsonst gefreut… . Irgendwie scheint es da eine magische Schallmauer bei der eigentlich wünschenswerten Punktzahl zu geben, die ich einfach nicht durchbrechen kann.
Ist aber ohnehin nicht mehr zu ändern, mit dem Score muss ich mich jetzt bewerben und vielleicht haben die Damen im Zulassungsbüro der Uni ja noch nicht mitbekommen, dass die relativen Scores angepasst wurden *das nennt man Wunschdenken*
Draussen ist immer noch Backofen Hitze. Einziger Lichtblick neben ein bisschen virtuellem Mitleid: gestern Nachmittag kam der kleine B. angewackelt auf seinen kurzen Beinchen und sagt: "I don't want you to leave, you please stay". Hach, da geht mir das Herz auf!

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Mitleid
Weltschmerztag. Ich habe heute wirklich nichts Nettes zu sagen. Freunde sind allemiteinander treulos und unzuverlässig, mein zukünftiger Arbeitgeber verplant, Männer sind sowieso an diesen Tagen alle doof, meine Familie ruft nie an. Mein gesamtes Umfeld läßt es an Manieren fehlen, Mitbewohner B. bräuchte mehr Erziehung und überhaupt ist alles nicht schön. Mein Eiskaffee heute nachmittag schmeckte nicht, mein Konto ist zu leer, mein Buch zu Ende, Internet-TV funktioniert nicht. Außerdem ist das Wetter zu heiß, ganz ehrlich, wer will schon 30 Grad im Schatten und brennende Sonne haben, wenn er morgen wieder ins Büro muß?
Ich glaube, ich sage jetzt gar nix mehr, weil ich heute wirklich nur schimpfen und meckern kann.
Mitleid, gebt mir Mitleid, das ist das einzige, was meine Stimmung hebt. Und solange kein anderer mich bemitleidet, tue ich mir selbst leid.

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