Dienstag, 5. Oktober 2010
Tag 5 – Ein Buch, das du immer und immer wieder lesen könntest
Ich bin wenig bewandert in den verwandschaftlichen Beziehungen und Skandalen der Monarchien dieser Welt - zu selten gehe ich zum Friseur (zu teuer) oder zum Arzt (zu gesund, erfreulicherweise). Geld für Zeitschriften halte ich für völlige Zeitverschwendung, viel zu wenig Text für zuviel Geld und so hapert es an meiner Allgemeinbildung. Dafür weiß ich aber, wo die Bernadottes ursprünglich herkommen, denn das Buch, das ich häufiger als jedes andere gelesen habe, ist Annemarie Selinkos "Désirée".

Als ich noch jünger war, irritierte mich die dauernde Unsicherheit der Protagonistin maßlos, aber allein für die schöne Liebesgeschichte habe ich es trotzdem immer wieder gelesen. Mein erstes Kind wollte ich als Teenager unbedingt Jean-Baptiste nennen, aber davon habe ich inzwischen Abstand genommen. Mit zunehmendem Alter jedoch wuchs das Verständnis und heute mag ich das Buch lieber denn je und bin froh, neben der völlig zerlesenen Taschenbuchausgabe vor einigen Jahren von einer alleinstehenden Tante eine hübsche gebundene Ausgabe mit Goldschrift auf dem Titel geerbt zu haben - die wird mir die nächsten 20 Jahre dienen, wenn mich der Wunsch nach totaler Flucht aus der Realität packt.

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