Anpassungsprobleme
Asche auf mein Haupt für vierzehn Tage Schweigen. Ich habe rund um die Uhr gearbeitet und organisiert, seit Samstag habe ich ein neues Visum, seit heute einen Flug und nächsten Dienstag hat Afrika mich wieder.

Ich finde mich regelmäßig mit der Zahnbürste in der Hand vorm Waschbecken und suche meine Wasserflasche, bevor mir einfällt, daß ich das Wasser aus dem Hahn nehmen kann. Neulich schaltete jemand Lichter aus und ich dachte "Schon wieder Stromausfall". Ich ertappe mich dabei, wie ich auf der Straße gelegentlich meine Tasche fester umklammere als ich es früher getan hätte. Kleine Eingewöhnungsschwierigkeiten.

Meine Freunde in Kinshasa schreiben mir alle freundliche Mails und erkundigen sich nach meinem Wohlbefinden, das ist fein und freut mich aufrichtig.

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nnier, Mittwoch, 23. September 2009, 23:02
Lassen Sie die Asche mal, wo sie ist, vielleicht brauchen Sie sie irgendwann! Und ich als geographischer Analphabet komme mit den 14 Tagen nicht ganz hinterher, allerdings habe ich mal gelesen, dass man, wenn man mit Lichtgeschwindigkeit 300 Jahre reist und wiederkommt, dass man dann hinterher jünger ist als wenn man sich den Trip gespart hätte, na, Sie wissen das bestimmt, oder bei In 80 Tagen um die Welt, da haben die doch auch einen Tag gewonnen, weil sie der Sonne genau entgegengereist sind oder so, und vielleicht habe Sie ja auf dem Rückweg von Afrika den Äquator exakt am Ostpol unterquert, und da kommt Ihnen, weil am Polarkreis nie die Sonne untergeht (bzw. immer gleich sechs Monate oder sogar ein halbes Jahr), am Wendekreis, und weil heute Herbstanfang ist (auf der Nordhalbkugel), und Sie sind ja von Süden nach Norden gereist (wenn man den Atlas richtig herum hält), und da sind dann natürlich für Sie schon 14 Tage vergangen, während unsereins nur so zwei bis acht erlebt hat, je nach Relativitätstheorie. Oder?

damenwahl, Donnerstag, 24. September 2009, 15:48
Ich fürchte meine rechnerischen Fähigkeiten haben Schaden genommen... war ja bisher nur eine Woche. Und jünger werde ich von diesem Stress ganz bestimmt nicht, allenfalls älter - aber die grauen Haare sehen Sie ja nicht.

jean stubenzweig, Donnerstag, 24. September 2009, 16:13
Ein wenig seltsam ist das schon: Aus dem fernen Afrika erhält man von Ihnen ständig Neues. In den etwas näheren deutschen Landen ist offenbar nichts los.

damenwahl, Donnerstag, 24. September 2009, 17:14
Ich habe einfach zu viel zu tun. Und los ist tatsächlich auch nicht viel. Jedenfalls nichts von Interesse.
Ich gelobe Besserung ab kommendem Dienstag.