Tag 6 – Ein Buch, das du nur einmal lesen kannst (egal, ob du es hasst oder nicht)
Steinbecks "Grapes of Wrath". Stand ewig auf meiner Planliste, irgendwann in einem Buchladen in London Heathrow erstanden, um die letzten Pfunde auszugeben, danach ein Jahr im Regal gestanden, im April dann endlich gelesen.

Ich kann nicht sagen, daß es mir nicht gefallen hätte - die Geschichte war eindrücklich, schloß eine Bildungslücke in meinem fragmentarischen Wissen, aber die Sprache - nicht meins. Ich kann das nicht erklären, ich habe durchaus Verständnis (sogar Bewunderung) für die Authentizität, aber es war mir anstrengend, und je länger ich las, desto anstrengender. Und eben deswegen würde ich es kein zweites Mal lesen. Obwohl es ein gutes Buch ist, an dem ich durchaus Freude hatte.

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ilnonno, Mittwoch, 6. Oktober 2010, 23:13
Ha, das erinnert mich an etwas. Dieses Buch hatte ich mit 17 oder 18 gelesen und fand es sehr eindrucksvoll.

Noch besser: es war dann eines der wenigen aus dem Monsterprogramm des Englisch-LK, das ich schon gelesen hatte. "Armadale" fällt mir gerade noch ein. Ich konnte mein Glück damals kaum fassen.

Ein zweites Mal habe ich es allerdings auch nicht in die Hand genommen.

destello, Mittwoch, 6. Oktober 2010, 23:54
Bei mir is es eines der wenigen Bücher, die ich tatsächlich nicht zu Ende gelesen habe. Diese extrem deprimierende Grundstimmung habe ich nicht ausgehalten, dazu die "authentische" Sprache - nein danke.

damenwahl, Donnerstag, 7. Oktober 2010, 00:32
Eindrucksvoll durchaus, lieber ilnonno. Die deprimierende Grundstimmung jedoch, destello und das zunehmende Gefühl, daß es aus der Situation keinen Ausweg gab, damals, waren schon deprimierend und machen das nicht gerade zur beschaulichen Feierabendlektüre.

schusch, Donnerstag, 7. Oktober 2010, 17:30
OT: Lokua Kanza grad jetzt auf Byte FM zu hören.

http://www.byte.fm/index.php?cont=sendungen_detail&sendung=207&termin=22134

destello, Mittwoch, 13. Oktober 2010, 18:06
Noch ein Wort zu John Steinbeck: ich habe vor den Früchten des Zorns viel von ihm gelesen: Jenseits von Eden, Die Perle, seine Romane in Monterey. Ich habe ihn geliebt, er war der erste von dem ich Bücher kaufte, nur weil seine Name darauf stand. Und dann das: sein berühmtester Roman war geschrieben, als ob es nicht von ihm stammte - so völlig anders; einfach kein Steinbeck.