Tag 13 – Ein Buch, bei dem du nur lachen kannst
Es gibt viele Bücher über Spione (so ein populärer Beruf!), über Polizisten auch, Ärzte ebenso, Anwälte (Staatsanwalte vor allem, oft im Tandem mit Polizisten). Manche Berufe scheinen literarisch besonders populär zu sein - andere weniger.
Das einzige zeitgenössische Buch über Entwicklungszusammenarbeitsmitarbeiter (Entwicklungshilfe sagt man nicht mehr, der patronierende Unterton gilt als unfein), das ich kenne, ist "Emergency sex and other desperate measures". Bericht dreier UN-Mitarbeiter, die es über einige Jahre verteilt nach Kambodscha, Somalia und Haiti verschlägt - sehr kritisch, sehr lehrreich, sehr gute Lektüre. Aus historischer Perspektive bieten sich die klassische Kolonialliteratur und ihre Verwandten an, William Boyd zum Beispiel, den ich sehr mag. Das erste Buch fiel mir bei einer umziehenden Kollegin in Kinshasa in die Hände und als ich bat, es mir für einige Tage ausleihen zu dürfen, wurde es mir gleich dauerhaft vermacht - es hätte nur das Fluggepäck nach Kamerun beschwert. Und bei mir ist es in guten Händen, ich habe "A good man in Africa" verschlungen, und beim lesen den Kopf geschüttelt über den etwas tapsigen Protagonisten, der auf unglückselige Weise in Korruption und allerlei andere Probleme verwickelt wird und dabei beinahe seinen beschaulichen Behördenjob verliert. Noch bevor ich damit durch war, schenkte mir die Kollegin auch noch "An ice-cream war"; und "Brazzaville Beach", gefunden hier im Brockenhaus, wartet noch auf mich.
Schon länger auf meiner Wunschliste stehen auch Lukas Bärfuss "Hundert Tage" und die Dallaire-Biographie, aber beides muß man bestellen und dazu hat es bisher noch nicht gereicht. Davon abgesehen wurde mir Graham Greene empfohlen, und dann gibt es noch "Black Mischief" von Evelyn Waugh.
Ein Buch, das gleichermaßen zum lachen wie zum weinen reizt. Denkt man über den wahren Kern in all der Absurditäten nach - den Moderne-versessenen Herrscher eines kleinen Inselkönigreichs, den planlosen und leichtfertigen Briten, der ihm bei den Modernisierungsmaßnahme helfen soll, die idiotischen Mitarbeiter der verschiedenen diplomatischen Dienste. Gleichzeitig ist es komisch zu lesen, wie aus einem Wortspiel der gelangweilten Briten bei den Franzosen plötzlich bitterer Ernst wird und der beißende Sarkasmus ist sehr unterhaltsam zu lesen, solange man nicht über die traurigen Wahrheiten nachdenkt, die drin stecken.
Täte man das, man müßte sich gar nicht mehr wundern, daß manche afrikanische Regierung nach der Unabhängigkeit nicht recht auf die Beine kam, beieiner solchen Hypothek einem solchen Erbe. Vielleicht ist es eigentlich doch kein Buch zum Lachen - jedenfalls nicht nur zum Lachen.
Das einzige zeitgenössische Buch über Entwicklungszusammenarbeitsmitarbeiter (Entwicklungshilfe sagt man nicht mehr, der patronierende Unterton gilt als unfein), das ich kenne, ist "Emergency sex and other desperate measures". Bericht dreier UN-Mitarbeiter, die es über einige Jahre verteilt nach Kambodscha, Somalia und Haiti verschlägt - sehr kritisch, sehr lehrreich, sehr gute Lektüre. Aus historischer Perspektive bieten sich die klassische Kolonialliteratur und ihre Verwandten an, William Boyd zum Beispiel, den ich sehr mag. Das erste Buch fiel mir bei einer umziehenden Kollegin in Kinshasa in die Hände und als ich bat, es mir für einige Tage ausleihen zu dürfen, wurde es mir gleich dauerhaft vermacht - es hätte nur das Fluggepäck nach Kamerun beschwert. Und bei mir ist es in guten Händen, ich habe "A good man in Africa" verschlungen, und beim lesen den Kopf geschüttelt über den etwas tapsigen Protagonisten, der auf unglückselige Weise in Korruption und allerlei andere Probleme verwickelt wird und dabei beinahe seinen beschaulichen Behördenjob verliert. Noch bevor ich damit durch war, schenkte mir die Kollegin auch noch "An ice-cream war"; und "Brazzaville Beach", gefunden hier im Brockenhaus, wartet noch auf mich.
Schon länger auf meiner Wunschliste stehen auch Lukas Bärfuss "Hundert Tage" und die Dallaire-Biographie, aber beides muß man bestellen und dazu hat es bisher noch nicht gereicht. Davon abgesehen wurde mir Graham Greene empfohlen, und dann gibt es noch "Black Mischief" von Evelyn Waugh.
Ein Buch, das gleichermaßen zum lachen wie zum weinen reizt. Denkt man über den wahren Kern in all der Absurditäten nach - den Moderne-versessenen Herrscher eines kleinen Inselkönigreichs, den planlosen und leichtfertigen Briten, der ihm bei den Modernisierungsmaßnahme helfen soll, die idiotischen Mitarbeiter der verschiedenen diplomatischen Dienste. Gleichzeitig ist es komisch zu lesen, wie aus einem Wortspiel der gelangweilten Briten bei den Franzosen plötzlich bitterer Ernst wird und der beißende Sarkasmus ist sehr unterhaltsam zu lesen, solange man nicht über die traurigen Wahrheiten nachdenkt, die drin stecken.
Täte man das, man müßte sich gar nicht mehr wundern, daß manche afrikanische Regierung nach der Unabhängigkeit nicht recht auf die Beine kam, bei